Leserbrief zum Bericht über den Ausschuss Bauen/Planen

In der Sitzung des Ausschusses Bauen und Planen am 01.09.2021 wurde über die Offenlegungspläne zur Nachverdichtung an der Adolf-Meyer-Straße beraten. Die Vertreter der CDU und der SPD lehnten diese Offenlegung mit der Begründung ab, dass diese einen Eingriff in die Grundrechte (hier Recht auf Eigentum) darstelle. Dabei geht es hier ausschließlich darum, den Anliegern eine Bebauung im hinteren Bereich der großen Grundstücke zu ermöglichen. Ein Mitglied der CDU, das sich erst direkt vor der Abstimmung für befangen erklärte, hatte sich im Vorfeld dieser Entscheidung mehrfach gegen eine Nachverdichtung ausgesprochen.

Hier stelle ich die Frage: Haben CDU und SPD im Sinne der Bürger gehandelt oder die Interessen eines Freundes in der Fokus gestellt?

Bei der Beratung des Bebauungsplans Heerdmer Esch (Westfleisch) wischten CDU und SPD alle Bedenken, die aus der Undurchschaubarkeit der Gutachten entstanden, mit dem Argument vom Tisch, man wolle einem Betrieb die Weiterentwicklung nicht verwehren. Dabei nahmen sie nicht zur Kenntnis, dass im westlich gelegenen Gebiet (Bernings Esch) ein Wohngebiet entwickelt werden soll, welches durch die Erweiterung der Westfleisch stark gefährdet oder sogar verhindert wird. Damit stellten CDU und SPD deutlich heraus, dass für sie die Entwicklung der Westfleisch Vorrang vor den Bedürfnissen zahlreicher Bürger*innen hat.

Ich stelle die Frage, ob es der CDU und der SPD in erster Linie darum geht, Freunden einen Gefallen zu erweisen oder die Bedürfnisse der Coesfelder Bürger*innen zu berücksichtigen; schließlich haben die Ratsmitglieder doch geschworen, zum Wohle der Coesfelder Bürger*innen zu handeln.

 

Josef Schulze Spüntrup (Pro Coesfeld)