Verjüngung bei Pro Coesfeld

Die Mitgliederversammlung 2021 von Pro Coesfeld begann mit einer Überraschung: Eberhard Ernsting, der die freie Wählergemeinschaft zuletzt erfolgreich durch den Kommunalwahlkampf geführt hatte, kündigte an, in die zweite Reihe zurückzutreten und nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren; Vorstand und Fraktion dankten ihm für seine engagierte Arbeit. Zum 1. Vorsitzenden wurde – urlaubsbedingt in Abwesenheit – einstimmig sein bisheriger Stellvertreter Robert Böyer gewählt, der damit wieder die Leitung von Pro Coesfeld übernimmt. Neuer 2. Vorsitzender ist Andreas Walde aus Lette.

Während die Beisitzer Dr. Günter Kirstein und Josef Schulze Spüntrup in ihren Ämtern bestätigt wurden, verzichteten auch Günter Hallay (Beisitzer) und Heinz Volmer (Kassierer) auf eine erneute Kandidatur; beide wollen sich künftig ganz auf ihre Ratsarbeit konzentrieren. Die Position von Günter Hallay übernimmt Eberhard Ernsting, neuer Kassierer der Wählergemeinschaft wird Michael Pelster. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.

Zuvor hatte Eberhard Ernsting auf das vergangene Jahr zurückgeblickt: Das Wahlziel einer Stärkung der eigenen Ratsfraktion sei zwar verfehlt worden, doch gemeinsam mit dem sog. Kleeblatt habe man ein Kernanliegen erreicht: Das Bürgermeisteramt liege seit dem grandiosen Wahlerfolg von Eliza Diekmann nicht mehr in den Händen der CDU, sondern werde parteilos und politisch neutral ausgeübt – für die Wählergemeinschaft seit ihrer Gründung ein zentrales Anliegen. Dass die eigentliche politische Arbeit erst jetzt und damit verspätet beginne, sei der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie geschuldet. Ernsting versprach, sich auch künftig für eine bürgernahe, transparente und gemeinwohlorientierte Kommunalpolitik einzusetzen. Nicole Dicke gab anschließend einen Überblick über die Fraktionsarbeit und berichtete über aktuelle Themen, darunter die Debatten über Westfleisch und die städtischen Parkanlagen.

Andreas Walde, der neue 2. Vorsitzende, betonte in einem Redebeitrag, dass auch er sich um eine Politik jenseits etablierter Strukturen bemühen werde; der Zugang zu politischen Entscheidungen müsse für alle Bürger einfach und ohne hohe Hürden möglich sein. Als wichtige Zukunftsthemen benannte er die Gestaltung des Stadtparks, die Ausweisung von Baugebieten und die Belebung der Innenstadt; in Lette sei es ihm wichtig, bei aller Entwicklung den traditionellen Charakter zu bewahren. Mit Blick auf die nächsten Jahre erklärte er, dass die Verjüngung der Wählergemeinschaft weitergehen müsse – dies sei entscheidend, um auch künftig eine wichtige Rolle in der Kommunalpolitik spielen zu können.

Der Abend endete mit einer offenen Aussprache, wobei die Anwesenden leidenschaftlich vor allem über zwei aktuelle Themen debattierten: eine mögliche Erweiterung der Firma Westfleisch und die Gestaltung des Coesfelder Stadtparks.

Abbildung (v.l.n.r.):

Robert Böyer, Eberhard Ernsting, Patricia Vogel, Dr. Günter Kirstein, Nicole Dicke, Josef Schulze Spüntrup, Andreas Walde