Kurz und knapp

Arbeit und Soziales

Wir unterstützen auch künftig die Arbeit der Flüchtlingsinitiative, von deren bemerkenswertem Einsatz nicht nur die Flüchtlinge selbst, sondern die gesamte Stadtgesellschaft profitiert. Auch das größte private Engagement stößt aber zwangsläufig an Grenzen. Zur Entlastung der Ehrenamtlichen bedarf es deshalb auch professioneller Integrationshelfer. Für eine Aufstockung dieser Stellen haben wir uns bereits mehrfach eingesetzt und werden das auch künftig tun, solange dieser Bedarf besteht.

In Coesfeld fehlt es sichtlich an bezahlbarem Wohnraum u.a. für Familien mit durchschnittlichem Einkommen. Wir plädieren für eine verbindliche Festschreibung (Quotierung) von Angeboten an bezahlbarem Wohnraum in allen neuen Baugebieten.

Coesfeld besteht nicht nur aus dem wohlhabenden Teil der Bevölkerung; auch in unserer Stadt sind viele Menschen auf eine Hilfe angewiesen, die über die staatliche Unterstützung hinausgeht. Wie in vielen anderen Kommunen leistet die ehrenamtlich organisierte Tafel hier einen Dienst, der nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Pro Coesfeld wird sich dafür einsetzen, dass die Arbeit der Tafel auch mit öffentlichen Mitteln gefördert wird, wann immer das nötig ist.

 

Kultur und Sport

Das aus einer privaten Sammlung hervorgegangene Puppen- und Spielzeugmuseum mit einem auch stadt- und regionalgeschichtlichen Bezug ist längst eines der Aushängeschilder von Coesfeld geworden. Wir setzen uns dafür ein, das Museum nach Möglichkeit dauerhaft zu erhalten – z.B. durch die Erstellung eines klaren Betreiberkonzepts mit Bürgerbeteiligung, etwa in Workshops. In diesem Zusammenhang sollte auch eine Fachberatung durch den LWL in Anspruch genommen werden.

Für das in städtischer Hand befindliche Natz-Thier-Haus gilt es, jetzt ein neues Nutzungskonzept zu erstellen – z.B. als eine Art „Kulturhaus“ für Kleinkunstveranstaltungen, Atelierwochen, kleine Veranstaltungen von Vereinen etc. Pro Coesfeld wird sich dafür einsetzen, dass dieses neue Konzept unter breiter öffentlicher Beteiligung erfolgt – und nicht auf dem Weg interner Absprachen.

Viele Kommunen betreiben aktive Kulturförderung auf den verschiedensten Ebenen – von der Organisation von Veranstaltungen bis zur tatkräftigen Unterstützung kultureller Aktivitäten aus der Bürgerschaft. Dies alles gibt es in Coesfeld bisher nicht; Pro Coesfeld wird alles dafür tun, dass auch in Coesfeld ein solches Kulturmanagement eingerichtet wird.

 

 

Schule und Weiterbildung

Bei der letzten umfassenden Elternbefragung in Coesfeld wünschten sich zwar manche Eltern ein Gesamtschulangebot, die Gruppe war aber zu klein, um auf dieser Basis eine Planung einzuleiten. Pro Coesfeld orientiert sich auch in dieser Frage am Elternwillen; da ein ausreichendes Interesse derzeit nicht festzustellen ist und vor allem die Gymnasien und Realschulen hier weiterhin gut angenommen werden, steht das Thema „Gesamtschule“ für die Wählergemeinschaft derzeit nicht auf der Tagesordnung.

Pro Coesfeld setzt sich für eine Stärkung des gut verankerten Systems der Weiterbildung ein. Dazu gehört die Musikschule, die auch künftig in der Lage sein soll, Kindern, Jugendlichen (und Erwachsenen) aus allen Bevölkerungsgruppen eine solide Instrumentalbildung zu vermitteln; bei der Volkshochschule sollte auch der Bereich nachzuholender Schulabschlüsse verstärkt in den Blick rücken. Die anderen Weiterbildungseinrichtungen sollten bei diesem Thema ebenfalls einbezogen werden.

Die endlich beschlossene Grundsanierung und Modernisierung des Schulzentrums wird durch den Denkmalschutz, verursacht durch einen Alleingang des Bürgermeisters, enorm verteuert. Pro Coesfeld setzt sich weiterhin für die zukunftsfeste und qualitätvolle Sanierung ein, wird aber auch den Versuch zur Aufhebung des Denkmalschutzes auf die Tagesordnung setzen.

 

Umwelt- und Naturschutz

Bäume und Grünanlagen verbessern nicht nur das Mikroklima, sondern prägen auch das Gesicht eines Viertels und einer Stadt. Pro Coesfeld hält innerstädtische Bäume daher für grundsätzlich wertvoll und erhaltenswert, eine Beseitigung kann nur in gut begründeten Fällen und nach sehr strikten Kriterien erfolgen. Pro Coesfeld fordert im Übrigen ein alle städtischen Grünanlagen umfassendes Park- und Pflegekonzept, auch dort wird ein Augenmerk auf Baumschutz, -pflege und Erhaltung liegen.

Unsere münsterländische Landschaft wird durch Hecken und Wallhecken geprägt, die ein erhaltenswertes Gut darstellen. In jüngster Zeit sind Blühstreifen an Äckern hinzugekommen, die einen kleinen Ausgleich für Insekten schaffen und die Landschaft bereichern. Pro Coesfeld möchte das Gespräch mit den Landwirten suchen, um auszuloten, wo ggf. mit städtischer Hilfe zusätzliche Blühstreifen angelegt werden könnten oder wo städtische Hilfe zum Erhalt etwa von Wallhecken willkommen wäre.

Die Stadt Coesfeld hat ein integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet; wenn es um die konkrete Umsetzung ging, spielte dieses Konzept in der Vergangenheit aber häufig nur eine Nebenrolle. Pro Coesfeld wird sich für eine konsequente Umsetzung dieses Klimaschutzkonzepts in allen Bereichen einsetzen.

 

Stadtplanung, Wohnen und Bauen

Pro Coesfeld legt großen Wert auf die Feststellung, dass die Wählergemeinschaft der Westfleisch-Erweiterung bislang nicht zugestimmt hat. Vielmehr betrachtet Pro Coesfeld die Erweiterungspläne nicht zuletzt nach den Enthüllungen der letzten Wochen mit deutlicher Skepsis. Allerdings kann eine fundierte Meinungsbildung erst beginnen, wenn sämtliche Gutachten auf dem Tisch liegen – und das ist derzeit noch nicht der Fall.

Seit einiger Zeit häufen sich in Coesfeld Konflikte um Bauvorhaben nach § 34 Baugesetzbuch, also überall dort, wo keine Bebauungspläne vorliegen, die für klare Regeln sorgen; in diesen Fällen erfolgt fast keine Bürgerbeteiligung. Im Vergleich zu den Umlandkommunen hat Coesfeld einen eher geringen Anteil an Flächen mit Bebauungsplan, das Konfliktpotenzial ist also groß. Pro Coesfeld wird beantragen, deutlich mehr Bereiche mit Bebauungsplänen zu belegen.

Vor vielen Jahren ist die Stadt Coesfeld dem Bündnis für regionale Baukultur beigetreten, das hat nicht verhindern können, dass immer wieder traditionsreiche Gebäude, die zur Identität unserer Stadt gehörten, verschwunden sind. Auch Straßenzüge sind betroffen. Pro Coesfeld hat stets Wert auf die Erhaltung historischer Substanz gelegt (z.B. beim Versuch, wenigstens Teile der historischen Bahnhofsfassade im Neubau zu erhalten) und wird dieser Linie treu bleiben.

 

Finanzen, Infrastruktur und Wirtschaftsförderung

Sämtliche Überlegungen zur finanziellen Situation stehen derzeit unter dem Vorbehalt, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie noch längst nicht absehbar sind. Gehandelt werden kann erst, wenn zuverlässige Bewertungen vorliegen. Aus Sicht von Pro Coesfeld könnte ein echter Bürgerhaushalt helfen, die Prioritäten mit öffentlicher Beteiligung richtig zu setzen. Pro Coesfeld wird sich deshalb erneut für die Vorlage eines transparenten Bürgerhaushalts einsetzen.

Pro Coesfeld hat ein Verfahren „CityConceptCoesfeld“ in Gang gesetzt; diskutiert wird dort z.B. über einheitliche Öffnungszeiten, die Rolle des Natz-Thier-Hauses, Marktplatz- und Stadtbegrünung und vieles mehr. Dieser intern gestartete Prozess sollte zu einem späteren Zeitpunkt in eine breitere öffentliche Debatte unter Beteiligung aller Akteure überführt werden.

Kommunalpolitik schafft zwar keine Arbeitsplätze, kann aber für Impulse und Rahmenbedingungen sorgen. Pro Coesfeld plädiert für ein weiterhin wirtschaftsfreundliches Klima (z.B. durch moderate Gewerbesteuersätze) und für Maßnahmen, um die bislang vernachlässigte Tourismusförderung auf verschiedensten Ebenen zu forcieren. Auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig; sie sollte nicht auf unfaire Weise belastet werden (z.B. durch Mitfinanzierung sämtlicher Wirtschaftswege nach KAG).

 

Jugend und Familie

Unbedingte Priorität hat aus Sicht von Pro Coesfeld der schnelle Ausbau von Kita-Betreuungsplätzen; mehrjährige Verzögerungen bei einzelnen Bauvorhaben kann die Stadt sich nicht mehr leisten. Vorausgehen muss die Einigung auf klare und aussagekräftige Kennzahlen. Die Wählergemeinschaft regt darüber hinaus Maßnahmen an, um die Akzeptanz von Kitas in Wohngebieten zu erhöhen.

Nicht alle Eltern und Schüler konnten Schulschließungen und Onlineunterricht während der Corona-Krise auf gleiche Weise bewältigen; es gibt Kinder und Jugendliche, deren schulische Entwicklung nachhaltig Schaden genommen haben dürfte. Ziel sollte es sein, den Bedarf zu ermitteln und, falls erforderlich, für die Betroffenen ein Konzept für außerschulische Hilfen zu entwickeln.

Viele Jugendliche sind durchaus an kommunalen Fragen interessiert und wünschen sich Beteiligungsformen. In manchen Kommunen wurden bereits erfolgreich Jugendvertretungen – etwa in Form eines sog. Jugendparlaments – zur Begleitung politischer Prozesse installiert. In solchen Vertretungen könnten beispielsweise Positionen erarbeitet werden, die in die Beratungen des Rates einfließen. Pro Coesfeld ist mit einem entsprechenden Vorstoß vor Jahren gescheitert, wird aber einen neuen Antrag stellen.

 

Lette

Lette war und ist ein attraktiver kleiner Ort und ein wichtiger Teil von Coesfeld mit eigenen Traditionen. Baugebiete müssen mit Augenmaß erschlossen werden. Lette ist beliebt bei jungen Familien, doch gerade deshalb muss auch die notwendige Infrastruktur bereitgestellt werden. Lette braucht genügend Kindergartenplätze, außerdem müssen in den Baugebieten attraktive Spielplätze entstehen. Der Dorfcharakter Lettes muss erhalten bleiben!

Pro Coesfeld wünscht sich neue Akzente für den Dorfkern, weil Lette nicht zum „Altenheim Coesfelds“ verfallen darf. Mit neuen Ideen muss der bestehende Einzelhandel und Gastronomie rund um den Alten Kirchplatz gefördert und neuer Handel hinzugewonnen werden. Bestehende Ladenlokale sollten daher nicht weiter in Wohneinheiten umgewandelt werden.

Die Letteraner Windmühle muss endlich Lette gehören! Deshalb will Pro Coesfeld eine Initiative starten, um die Mühle zu erwerben und Verfall abzuwenden. Die Mühle könnte Teil eines Tourismus-Konzepts für Lette werden, das wiederum den Einzelhandel fördert. Deshalb sollte auch der DIEK-Prozess nicht beendet sein; bei diesem Projekt haben Letteraner viele reizvolle Projekte entwickelt, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Tourismusförderung weiter im Blick bleiben müssen.